Trotz wichtiger Fortschritte der Frauen halten sich auch in der Schweiz hartnäckig tiefgreifende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Diese Tatsache ist zwar bekannt, doch wurde bisher vor allem in der Schweiz kaum erforscht, wie die Gewerkschaften zur Förderung der Gleichstellung bzw. zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Ungleichheiten beitragen. Gewerkschaften spielen im Berufsleben eine wichtige Rolle und sie haben in letzter Zeit – in der Schweiz wie auch in Europa – die Gleichstellung zu einem ihrer politischen Ziele gemacht. Daher drängt es sich auf, die Umsetzung der Gleichstellungspolitik innerhalb und seitens der Gewerkschaften in der Schweiz zu analysieren und zu untersuchen, mit welchen Massnahmen sie in ihren eigenen Reihen und ausserhalb die Gleichstellung voranbringen wollen.
Ziel
Das Projekt SynEga analysiert die Umsetzung gewerkschaftlicher Gleichstellungsmassnahmen sowie die gewerkschaftliche Mobilisierung zu diesem Thema. Es will zudem mehr erfahren über das Verhalten der gewerkschaftlichen Akteure, etwa auch hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung bei den Aktivistinnen und Aktivisten, bei Stellen und Laufbahnen. Schliesslich nimmt es die Rolle des Geschlechterverhältnisses bei diesen Schritten in Richtung (Un-) Gleichstellung in den Blick. Untersucht werden gewerkschaftliche Organisationen der beiden Dachverbände (Schweizerischer Gewerkschaftsbund und Travail Suisse) in der Deutschschweiz, der Romandie und im Tessin. Das Projekt arbeitet mit folgenden Methoden: Dokumentenanalyse, Gruppen- und Einzelinterviews, Beobachtung und Fragebogen.
Les syndicats et l’égalité entre les sexes en Suisse. Politiques, mobilisations, pratiques